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Ja, wissense, ich hab da maln Roman geschrieben, ’93, da ging es um einen Magier namens Castiglio, der magische Melodien erfindet, zwanzig Jahre später dachte ich, die würde ich echt gern mal hören, die könnte ich ganz gut brauchen, was ist aus denen bloß geworden? Hab dann also’n anderen Roman geschrieben, quasi einen Stollen ins Bergwerk der Zeit getrieben und hab mich auf die Suche nach den verlorenen Melodien gemacht, über Italien und Böhmen und Polen, und schließlich fand ich sie, nach Jahrhunderten des Umherirrens, 1944 in Warschau, war die Härte, bin dann, weiterschreibend, in der Gegenwart angelangt und dem Roman wieder einigermaßen gesund entstiegen. Um aber die Melodien nun zu verwenden, mußte ich erst Komponist werden, das hat auch so seine Zeit gedauert, aber jetzt sind die Melodien bald da, wo sie hingehören, in schönen Sinfonien – und alles ist gut, richtig gut. Was machen Sie’n so?

Puccini-Forschung

Seit vielen Jahren forsche ich über meinen Lieblingskomponisten Giacomo Puccini, was zu vielen neuen Erkenntnissen geführt hat – und drei Büchern, einem Roman, der aber wie eine Biographie zu lesen ist, da alle Spekulationen deutlich als solche gekennzeichnet sind, und zwei Sachbüchern, eines über die lange im Verborgenen gebliebene Geliebte Corinna, und einem über das Verhältnis Puccinis zu seinem großen Rivalen Alberto Franchetti.

In letzter Zeit habe ich wieder viele Stunden in Archiven verbracht, woraus am Ende die Sinfonietta entstand, gewidmet „den Turiner Toten“. In deren Daten zu recherchieren, begrenzt auf die Meldungen Nati – Morti – Matrimoni, glich einem Blättern im Buch des Lebens.

Weitere Informationen finden Sie unter

http://www.puccini-pics.com

Helmut Krausser und der Komponist Alberto Franchetti

Durch meine Puccini-Forschung bin ich auch auf den jüdischen Komponisten Alberto Franchetti gestoßen, dessen Werk zu Unrecht fast in Vergessenheit geraten ist. In meinem Roman „Zwei ungleiche Rivalen“ habe ich über dessen Geschichte und das spannungsgeladene Verhältnis der beiden Komponisten geschrieben.

Ich engagiere mich für die Wiederentdeckung und angemessene Würdigung Alberto Franchettis. Gemeinsam mit einigen Gleichgesinnten haben wir den Verein Freunde Franchettis e.V. gegründet. Wir setzen uns unter anderem für die Uraufführung seiner letzten Oper „Don Buonaparte“ ein. Dafür suchen wir noch nach einem geeigneten Opernhaus.

www.freundefranchettis.com